Pfadfinder schreiben einen Brief
Mission «Kettenbrief» Hilf Benno B-Post!
Benno B-Post hat die mova-Geschichte verloren. Mit eurer Hilfe wurde sie aber neu geschrieben. Und hier ist sie...
Kapitel 1: Der Brief
Die mova Welt ist ganz schön durcheinandergeraten: Die sieben Kontinente sind auseinandergebrochen und bewegen sich unkontrolliert in alle Himmelsrichtungen. Immer wieder prallen die Kontinentalplatten gegeneinander. Das kann schon mal einen gehörigen «Wums» geben. Als dies kürzlich geschah, war Benno gerade dabei, mit einem grossen Satz von einer Platte zur anderen zu springen. Da schüttelte es so stark, dass er hinfiel und all seine Briefe ins Meer purzelten. Aber das Schlimmste: Unter den Briefen war auch die mova-Geschichte.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der mova Welt brauchen dringend Hilfe. 30'000 Pfadis sind angereist. Aber nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner brauchen Hilfe – auch Benno nimmt jetzt jede Unterstützung, die er kriegen kann. Denn ohne die mova-Geschichte kann das mova nicht enden.
Tarantula und Vinci waren zuerst in der mova-Welt angekommen. Sie haben sich dann auch zugleich auf die Suche nach der Geschichte gemacht – noch bevor die 30'000 Pfadis anreisen konnten. Tarantula hat von Anfang an bemerkt, dass zwischen den Kontinenten starke Meeresströmungen herrschen. Der Brief mit der mova-Geschichte wurde trieb weit weg aufs Meer hinaus. Tarantula und Vinci haben einen Plan geschmiedet: Während Tarantula mit seiner Ukulele auf einem Floss in See sticht, sucht der gewiefte Kartenleser Vinci die Küste ab. Vielleicht hat das Meer den Brief wieder an Land gespült? Vielleicht liegt der Brief aber auch bereits in den Tiefen des Meeres in der Unterwasserwelt Volvor?
Kapitel 2: «Tarantulas Probleme»
Tarantula brach auf und fing an, wie eine Verrückte zu rudern. Sie ruderte und ruderte. Ihre Arme waren so schwer wie Blei. Irgendwann war sie so kraftlos, dass sie einschlief. Sie trieb stundenlang auf dem Meer umher, da rüttelte es plötzlich und Tarantula erwachte. Sie streckte sich und schaute über den Bootsrand hinaus. Tarantula konnte es nicht glauben. Sie ist auf einer wundervollen, bunten Insel gelandet. Ihr Magen knurrte. So beschloss sie, nach Essen ausschau zu halten. Sie kletterte auf eine Palme, um Kokosnüsse zu pflücken. Als sie zuoberst ankam und die Kokosnüsse in Griffweite waren, gab es einen grossen «Rumps». Die Insel bewegte sich. Aber nicht so, wie es die Kontinente auf mova sonst taten.
Alles bewegte sich viel schneller. Tarantula wollte diesem Phänomen auf den Grund gehen. Sie stieg auf den höchsten Punkt der Insel. Was sie jetzt sah, konnte sie selbst nicht glauben. Sie befand sich auf dem Rücken einer Schildkröte. Auf ihrem Panzer wuchsen Palmen und Gräser. Tarantula begab sich zum Kopf der Schildkröte. Die Schildkröte sprach zu ihr: «Wer bist du?» Tarantula erwiderte: «Ich bin Tarantula und brauche deine Hilfe. Ich suche die mova-Geschichte. Kannst du mir helfen?». (Beitrag von Zorro und Miali der Pfadi Kobra Larein Jenaz).
Kapitel 3: Das weisse Ding
«Erzähl doch erst einmal, was genau passiert ist», sagte die Schildkröte, als Tarantula auf ihren Kopf stieg, um besser mit ihr sprechen zu können. Darauf erklärte Tarantula, was geschehen war und wie sie auf diese vermeintliche «Insel» gelang. Tarantula erzählte und erzählte. Dann dachte die Schildkröte kurz nach und erwiderte: «Ich erinnere mich an etwas Weisses, Eckiges, das mir bei meinem täglichen Morgenschwimmen begegnete. Ich dachte mir nichts dabei. Aber jetzt, wo du es erwähnst … Es könnte der Brief mit der mova-Geschichte gewesen sein. Tarantulas Herz fing an zu pochen. Sichtlich aufgeregt fragte sie nach: «In welche Richtung trieb dieses ‹weisse Ding›?» Die Schildkröte war offensichtlich weniger an der mova-Geschichte interessiert als Tarantula. Sie starrte eine Weile ins Leere und schwieg. Tarantula hüpfte wild umher, da sprach die Schildkröte mit sich selbst: «Trieb der Brief nun in Richtung Korallenriff oder in Richtung Sonnenaufgang? Hmmm, ich glaube es war das Korallenriff.» Tarantula konnte es nicht glauben. Sie machte einen Luftsprung und bedankte sich. Als sie sich von der Schildkröte verabschiedete, dachte sie an Vinci. Der war doch an der Küste unterwegs und suchte den Strand ab. Höchste Zeit, ihm die Neuigkeit zu erzählen. (Beitrag von Nenya, Catára und Nerumi aus der Pfadi Nünenen und Drachenburg).
Kapitel 4: Flaschenpost
Es dauerte nicht lange, da traf Tarantula wieder auf Vinci. Sie erzählte ihm alles über die Schildkröte und das Korallenriff. Als sie ihm alle Neuigkeiten mitgeteilt hatte, gingen sie gemeinsam wieder zurück zur Schildkröte. Als sie dort angekommen waren, fragten sie die Schildkröte: «Würdest du uns helfen und mit uns zum Korallenriff kommen?» Die Schildkröte war nicht gleich einverstanden. Nach langem Diskutieren stimmte sie jedoch zu. Für Tarantula und Vinci war dies praktisch, da sie so nicht selbst rudern mussten.
Sie zogen aufs Meer hinaus, plötzlich rief Tarantula aufgeregt: «Korallenriff in Sicht!» Wie aus dem Nichts tauchte in diesem Augenblick ein Berg aus dem Meer auf. Der Berg sprach: «Schilti, wo warst du? Wir haben dich vermisst.» Kaum waren die Worte verklungen, tauchten drei weitere Berge auf. Was war da los? Berge, die aus dem Nichts entstehen und sprechen können? Tarantula und Vinci erschraken fürchterlich. Erst jetzt erkannten sie, dass es auch Schildkröten waren.
Die fünf Schildkröten beschlossen, gemeinsam zu helfen. Schilti schwamm los, die anderen hinterher. Es gab eine riesengrosse Welle und aus der Tiefe wurde eine Flasche mit einem Brief an den Strand geschwemmt. Alle waren neugierig. War das vielleicht schon die mova-Geschichte? Vinci öffnete behutsam die Flasche, kramte den Brief hervor und fing an, laut zu lesen. (Beitrag von Naima, Cubbi, Cabrea, Arashi, Azara der Pfadi Seemöve / Sturmvogel Kreuzlingen).
Kapitel 5: Die Erlösung
«Herzliche Gratulation», las Vinci mit zittriger Stimme vor, «du hast soeben die mova-Geschichte gefunden.» Alle atmeten auf. Es war geschafft. Bennos verlorene Post war gefunden. Tarantula gab sich aber nicht damit zufrieden, nur den Brief gefunden zu haben. Nach all den Strapazen wollten alle wissen, wie die Geschichte ausgeht. So holte Vinci tief Luft und las laut vor: «Was jetzt kommt, wird euch alle erstaunen: Es gibt an dieser Stelle gar keine mova-Geschichte. Wie sollte sie auch hier stehen können? Denn die mova-Geschichte habe nicht ich geschrieben, sondern die 30 000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die während zwei Wochen die mova-Welt bevölkerten. Es gibt denn auch nicht die eine Geschichte, sondern unzählig viele Geschichten. Und sie stehen nicht in Büchern, sondern in unseren Herzen. Bewahrt sie gut auf und erzählt sie dereinst euren Kindern und Enkelkindern. Sie werden euch noch viel Freude bereiten. In Liebe, Scumpa, Onesta, Dispa, Fidu, Deci, Gaudi und Valo.» Und so kehrten Vinci und Tarantula zu den 30 000 Pfadfinderinnen und Pfadfindern zurück und feierten das wunderbare Ende der mova-Geschichte. (Beitrag von Chnopf, Pfadi Riko Spreitenbach).